Aus Scheiße Geld machen

Ich habe vor einigen Jahren bei einer Familie in Australien mal mitbekommen, wie man aus Scheiße Geld macht.

Aus Pferdescheiße, um genau zu sein. Unter dem Namen KING POO wird sie seit über 20 Jahren als Dünger vertrieben. Der Produktionsprozess dahinter ist einfach wie günstig: Grundprodukt in Stallungen einsammeln, auf einen Haufen kippen, anreichern und eine Weile liegen lassen. Dann das nährstoffreiche, wassersparende Endprodukt in Säcke schaufeln und per Haustürvertrieb in Gegenden mit schönen Vorgärten verkaufen.

Die Personalkosten werden durch Familienmanagement und den Einsatz von WWOOFern (freiwillige Farmarbeiter) gering gehalten. WWOOFer, in der Regel Ausländer auf Selbsterfahrungstrip oder notorische Pleitegeier, arbeiten gegen Nahrung und Bett, erstere zudem gegen die ultimative Real Life (Australien) Farm Erfahrung. Vorteil: WWOOFer sind sich für nichts zu schade und oftmals sehr genügsam. Niedere Tätigkeiten wie Scheißeschaufeln verbuchen sie auf dem Erfahrungskonto. Das Badewasser teilen sie dank gewachsenem Umweltbewusstsein mit der ganzen Familie. Nachteil: Die Euphorie lässt mit der Zeit nach, die Personalfluktuation ist somit recht hoch.

Nichtsdestotrotz ist das Prinzip gut: Arbeitskraft gegen Lebenserfahrung. Beides kann einem keiner mehr nehmen. Geld hingegen schon. Mitunter auch für Scheiße.

Ich selbst habe zwar noch keine Scheiße gefunden, aus der sich Geld machen lässt. Dafür habe ich aber viel Scheiße, für die ich mal Geld bezahlt habe. Darum habe ich beschlossen, zumindest daraus etwas zu machen. Die Klobürsten Vase ist ein Beispiel dafür.

Klobürsten Vase
Klobürsten Vase